Ratgeber: Winterreifen richtig lagern, was sollte man beachten?

Ratgeber: Winterreifen richtig lagern, was sollte man beachten?

Jedes Jahr gleich zweimal müssen sich die Autofahrer um den Reifenwechsel ihrer Fahrzeuge kümmern, nämlich wenn von Sommer- auf Winter- oder von Winter- auf Sommerbereifung gewechselt wird. Die unterschiedlichen Reifenarten sind auf die jeweiligen Witterungsverhältnisse exakt abgestimmt und weisen bestimmte Eigenschaften und Gummimischungen auf. Ein aktueller Winterreifen muss heute viel mehr können als noch vor ein paar Jahrzehnten. Die Autos sind schneller und schwerer geworden, die Anforderungen an einen guten und sicheren Winterreifen steigen unaufhörlich. Und genau diese verschiedenen Eigenheiten machen den Pneu der heutigen Zeit zu einem hochstehenden Technologieprodukt, das auch richtig gelagert werden muss.

Die richtige Lagerung sollte nicht unterschätzt werden, denn eine falsche Aufbewahrung kann sich empfindlich auf den Zustand und die Lebensdauer auswirken. Erfahren Sie, worauf Sie bei der richtigen Lagerung der Winterreifen achten sollten und welche Tipps und Tricks es womöglich zu beachten gilt.

Lohnt sich die Lagerung überhaupt noch – wie alt dürfen Reifen sein?

Wie lange ein Reifen nach der Produktion eingelagert ist, hat bereits einen Einfluss auf die Qualität. 3 bis 5 Jahre lang darf ein Reifen in Deutschland bei fachgerechter Lagerung als Neureifen bezeichnet werden. Sie dürfen in dieser Zeit nicht befahren worden sein, sonst wären sie sofort als Gebrauchtreifen zu deklarieren. Aus Sicherheitsgründen gibt der ADAC den Rat, die Reifen nach spätestens 6 Jahren zu erneuern. Einige Hersteller sprechen auch schon mal von einer erwartenden Lebensdauer von 10 Jahren. Ausschlaggebend sollte auf jeden Fall der tatsächliche Zustand der Winterreifen sein, also bei Gebrauchtreifen die Beschaffenheit der Lauffläche, der Flanken und natürlich die noch vorhandene Profilfläche. Liegt die Profiltiefe unter 4 Millimetern, lohnt sich eine Lagerung der Winterreifen nicht mehr und es sollten für die nächste Saison neue Winterreifen angeschafft werden. Außerdem altern gerade Winterreifen durch die äußeren Witterungseinflüsse und einige Bestandteile des Gummis verflüchtigen sich und lassen den Winterreifen hart werden.

Wie alt dürfen die Reifen beim TÜV sein?

Der TÜV empfiehlt, die Reifen spätestens 6 Jahren zu erneuern, wird Ihrem Fahrzeug aber wahrscheinlich nicht aufgrund des Reifenalters den benötigten TÜV-Stempel verweigern. Es kommt auch immer auf die Beschaffenheit an. Wenig gefahrene Qualitätsreifen in sehr gutem Zustand können problemlos 10 Jahre halten. Der TÜV rät zu einer Mindestprofiltiefe von 6 Millimetern. Gesetzlich werden 1,6 Millimeter Mindestprofil verlangt.

Woran erkennt man das Alter von Winterreifen?

Das tatsächliche Alter eines Reifens erkennt man an den Angaben zum Herstellungszeitraum auf der Reifenflanke. Die DOT-Nummer, meist aus 4 Ziffern bestehend, gibt Auskunft über die Kalenderwoche und das Produktionsjahr. DOT steht übrigens für die amerikanische Behörde «Department of Transportation». Ihr es zu verdanken, dass das Alter der Reifen auch für Kunden ersichtlich ist. Aus Sicherheitsgründen und wohl aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus gibt der Fachhandel den Rat, Reifen nach spätestens 6 Jahren zu erneuern. Eine gesetzliche Vorgabe gibt es jedoch nicht. Aber auch der Gesetzgeber rät zu einer Neuanschaffung bei einem Alter von 6 bis 10 Jahren.

Wie bereitet man Winterreifen optimal auf eine Lagerung vor?

Zuallererst sollten Reifen und gegebenenfalls auch die Felgen gründlich gereinigt werden. Danach erfolgt der Check der Profiltiefe, und zwar bei jedem Reifen einzeln und auf verschiedenen Stellen der Lauffläche. Je nach Antriebsstrang und Sturz der Reifen kann es zu unterschiedlicher Profiltiefe kommen, sodass es nicht ausreichend ist, nur einen Reifen anstelle des ganzen Satzes zu prüfen. Danach kontrolliert man die einzelnen Reifen genauestens auf Beschädigungen. Eventuell eingefahrene Steine entfernt man. Danach empfiehlt sich eine Kennzeichnung der Reifen mit Kreide auf der inneren Flankenseite, beispielsweise steht HR für hinten rechts. Sofern man die Reifen auf Felge (Kompletträder) aufbewahrt, kann es Sinn ergeben, den Reifendruck um 0.5 Bar zu erhöhen, um einen eventuellen Druckverlust auszugleichen, der eventuell bei langer Lagerung auftritt.
Bei Kompletträdern ist es wichtig, auch die Felge auf Beschädigungen zu überprüfen. Sind Dellen vorhanden, ist die Felge gerissen? Bei Stahlfelgen ist auf möglichen Rostbefall zu achten. Eventuell fehlen auf der Innenseite der Felge Gewichte, die beim Auswuchten angebracht wurden? Die Klebestellen lassen sich meist gut erkennen.

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Wieso ist die Kennzeichnung der Reifen wichtig?

Der Reifen hat eine Menge Aufgaben zu erfüllen. Um sicherzustellen, dass es sich auch um den richtigen Reifentyp mit den richtigen technischen Eigenschaften für die jeweilige Aufgabe handelt, versieht man die Reifen mit einer Reihe von technischen Angaben und Symbolen. Schaut man sich einen Reifen etwas genauer an, findet man neben dem Logo des Herstellers Angaben über die Laufrichtung, Einsatzmöglichkeit, Prüfzeichen, das Baujahr, den Lastindex, Geschwindigkeitsindex, Felgendurchmesser, Reifenbreite, Reifenbauart und viele andere Informationen mehr. Die gesetzlichen Regelungen zur Bereifung sind durch die StVZO festgelegt.

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Wie lagert man Winterreifen mit Felge korrekt?

Die sogenannten Kompletträder (Reifen mit Felge) werden immer übereinander liegend gestapelt. Sie können die Felgen direkt übereinander lagern oder einen im Fachhandel oder Baumarkt erhältlichen Felgenbaum oder eine Wandhalterung einsetzen. Bedenken Sie, dass Kompletträder einige Kilos auf die Waage bringen, daher ist unbedingt auf eine gute Qualität bei der Wahl der Vorrichtung zu achten.

Winterreifen ohne Felge nicht stapeln!
Möchte man nur die Winterreifen, also ohne Stahl- oder Alufelge, lagern, geht man anders vor. In diesem Fall werden die Reifen stehend aufbewahrt. Alle sechs Wochen sollten die Reifen um ein kleines Stück gedreht werden, um keine Unwuchten entstehen zu lassen.

Welcher Ort eignet sich am besten für eine Lagerung?

Wenn Sie die Reifen selbst einlagern wollen, wählen Sie am besten einen trockenen und kühlen Raum mit guter Belüftung. Direkte UV-Bestrahlung sollte vermieden werden, da das Sonnenlicht den Alterungsprozess beschleunigen würde. Des Weiteren dürfen die Reifen nicht mit Chemikalien, Schmiermitteln, Kraftstoffen und Lösungsmitteln in Berührung kommen. Im Raum dürfen keine Geräte wie große elektrische Generatoren oder Elektromotoren ständig betrieben werden, da das freigesetzte Ozon sich negativ auf die Gummimischung der Reifen auswirkt.

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Welche Vorteile hat eine professionelle Einlagerung der Reifen?

Überlässt man einem Fachbetrieb die ordentliche Einlagerung der Reifen, kann man sicher sein, dass sie professionell unter den richtigen Bedingungen gelagert werden. Darüber hinaus verfügen Profis meist über ungleich mehr Fachwissen als Laien und können ganzheitlich zum Thema Reifen beraten. Und irgendwann steht sowieso eine Neubeschaffung in Haus, warum also nicht gleich das Thema Reifen komplett in kompetente Hände geben? Es hat auch pragmatische Gründe, warum man mit einer externen Lagerung durch Fachleute besser beraten ist. Reifen nehmen bei der Lagerung sehr viel Platz weg und können auch sehr unhandlich und schwer sein, zumal der Trend zu immer größeren Reifen geht. Bei einem anstehenden Wechsel müssen die Reifen nicht erst wieder zur Werkstatt transportiert werden, sondern sind schon vor Ort.

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Mit welchen Kosten ist bei einer Reifeneinlagerung durch den Profi zu rechnen?

Je nach Werkstatt und Autohaus und Region sind die Preise für eine Lagerung sehr unterschiedlich. Möchte man kostenorientiert entscheiden, sollten unbedingt Preisvergleiche angestellt werden. Aber Vorsicht, hier ist es wichtig, gleichwertige Services zu vergleichen. So unterscheiden die Firmen sehr wohl zwischen Umstecken, Aufziehen, Wuchten und Waschen, einige bieten die gleichen Leistungen im Komplettpaket an, andere wiederum übernehmen nur die Lagerung ohne Montage. Zwischen 25 Euro pro Saison in Berlin und 95 Euro in Nürnberg ist wohl alles möglich. Oftmals ist aber die Werkstatt vor Ort, mit langjährigem persönlichem Kontakt und einem bestehenden Vertrauen die bessere und sinnvollere Lösung, ganz unabhängig von den Kosten.

 

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